Die Rebec
Die Rebec, auch rebeck, rebecke, rebekke, rebecum genannt, ist als Kleingeige ein Vorläufer der heutigen Violine und kam wahrscheinlich im 10. Jahrhundert bzw. im Hochmittelalter aus dem Orient über Spanien nach Mitteleuropa. Ihr Name geht wie der zahlreichen Saiteninstrumente zwischen Nordafrika und Südostasien auf einen arabischen Wurzel zurück.
Der Korpus ist meist birnenförmig, kann aber auch flach und einer Geige ähnlich sein. Ursprünglich hatte das Instrument 1–3 Saiten in Quinten gestimmt (g, d`, a`), aber die Zahl der Saiten variiert zwischen eins und fünf. Der Tonbereich ist meistens im Sopran bzw. Diskant. Die Rebec kann sowohl auf dem Arm als auch auf dem Schoß gespielt werden.
Dass die Rebec kein Instrument der höheren Stände gewesen sein soll und Spielleute damit nur „zum Tanz aufspielten“, ist ein gängiges Vorurteil, das sich aus der Rezeptionsgeschichte des Instruments im 20. Jahrhundert ergibt. Das Gegenteil ist der Fall: Der Musiktheoretiker des 15. Jahrhunderts Johannes Tinctoris gibt der Rebec den Vorrang vor anderen Instrumenten seiner Zeit und schlägt vor, es für geistliche Musik zu verwenden, was u. a. darauf hinweist, dass es zumindest sehr verbreitet und anerkannt in höheren Schichten gewesen sein muss.
Tobias spielt eine 4-saitige Rebec, meist in Quinten und Quarten gestimmt, gebaut von Karl Riedel im Jahr 1994. Er schätzt ihren silbrigen Klang in Klageliedern, wie zum Beispiel im Lamento di Tristano.